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27/2004 Brand in Mehrfamilienhaus

 
Ukraine-Nothilfe
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Leeheim

Fahrzeuge: 99/11, 99/54, 99/83, 99/84
Ein Feuer in einem Mehrfamilienhaus in Riedstadt-Leeheim machte den Einsatz von mehreren SEG-Einheiten notwendig. Ca. 40 Betroffene aus den beiden betroffenen Häusern müssten an der Verletztenablage gesichtet und versorgt werden. Im Einsatz waren neben der SEG Verstärkung aus Trebur die SEG des 3. Sanitätszuges, die SEG des 2. Sanitätszuges (ASB/MHD) sowie die SEG des 2. Betreuungszuges.


Bewohner haben Glück im Unglück

TREBUR(of/ml). Rund 180 Einsatzkräfte von Hilfsorganisationen und Polizei, davon ca. 60-70 vom Roten Kreuz und Rettungsdienst, waren heute nach ab ca. 02:30 Uhr in Leeheim im Kammerhofweg im Einsatz. Im Keller eines Mehrfamilienhauses war Feuer ausgebrochen. Einige der Anwohner versuchten, sich mit Bettlaken aus dem rückwärtigen Bereich des Hauses abzuseilen. Innerhalb weniger Minuten waren die ersten Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst (Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeug) vor Ort, kurze Zeit später der Gerätewagen San 99/54 aus Trebur, dicht gefolgt von beiden Treburer Rettungswagen, dem Einsatzleitwagen sowie den Einsatzfahrzeugen der ebenfalls alarmierten Schnelleinsatzgruppen SEG San 3 und SEG Betreuung 2. Rund 50 Betroffene aus zwei Wohnhäusern, zum Glück größtenteils unverletzt, mußten versorgt und betreut werden.

Als erster SEG-Leiter vor Ort verschaffte Sönke Lase sich einen Überblick über die Einsatzlage und traf in Absprache mit Notärztin Ute Hanewald die ersten Entscheidungen über die weitergehenden Maßnahmen. Die SEG Verstärkung aus Trebur - und später auch die SEG San 3 (Ried) - errichteten mittels aufblasbarer Zelte sog. Verletzenablagen, in denen die verletzten Bewohner registriert, untersucht und nach Dringlichkeitsgrad für den Transport ins Krankenhaus vorbereitet wurden. Die Besatzung des RTW 99/84 aus Trebur betreute ein eineinhalbjähriges Mädchen, das völlig verängstigt von einem Feuerwehrmann an die eintreffenden DRK-Kollegen übergeben worden war, während die SEG Betreuung 2 mit der Registrierung der unverletzten Bewohner sowie der Vorbereitung auf deren längere Unterbringung beschäftigt war. Der ELW des DRK Kreisverbandes Groß-Gerau sammelte alle Informationen und hielt die Verbindung zur Leitstelle. Die Ortsvereinigung Rüsselsheim brachte den diensthabenden Hintergrund-Notarzt an die Einsatzstelle, so daß incl. Leitendem Notarzt drei Notärzte und eine Notärztin für die Verletzten da waren. Brandverletzungen gab es glücklicherweise keine, bei den meisten der rund ein Dutzend Anwohner, die sich in den Verletzenablagen einfanden, war eine Untersuchung im Krankenhaus wegen einer möglichen Rauchgasvergiftung angeraten, lediglich eine Bewohnerin zeigte bereits an der Einsatzstelle beginnende Symptome einer solchen Rauchgasinhalation.

Überhaupt hatten die Bewohner Glück im Unglück: Von fast 50 Betroffenen mußten lediglich sieben, fünf Kinder und zwei Erwachsene, in die Krankenhäuser nach Rüsselsheim und Groß-Gerau gebracht werden, die übrigen Betroffenen konnten teilweise nach Einsatzende in ihre Wohnungen zurückkehren bzw. wurden in einer nahen Turnhalle untergebracht oder begaben sich zur Arbeit. Auch die Bewohner, die sich mittels zusammengeknoteter Bettlaken in klassischer Katastrophenfilm-Manier aus den oberen Stockwerken abseilen wollten, konnten von Feuerwehrkräften rechtzeitig auf anderem Wege aus den Häusern gerettet werden, Verletzungen in Folge von Stürzen wurden so vermieden. Da im Keller viele Gegenstände gelagert waren, die zum Teil oder vollständig aus Kunststoffen bestanden, konnten nur die Wohnungen wieder freigegeben werden, die im Nachbarhaus lagen. Die Wohnungen oberhalb des ausgebrannten Kellers müssen gut gelüftet und gereinigt werden, bevor eine Nutzung wieder unbedenklich möglich ist.

Gegen 05:30 Uhr waren die letzten Verletzten abtransportiert bzw. nach eingehender Untersuchung entlassen, diejenigen Bewohner, die nicht bei Freunden unterkamen bzw. zur Arbeit gingen, wurden in der Turnhalle noch bis 09:30 Uhr mit vom DRK zubereiteten Frühstück sowie kalten und warmen Getränken versorgt.

Für die Treburer Rotkreuzler endete der Einsatz um kurz nach 06:00 Uhr morgens, so daß vor dem Weg zur Arbeit noch Zeit für eine Tasse Kaffee und eine kalte Dusche blieb.