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OL-Übung in Nackenheim

 
Ukraine-Nothilfe
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Die SEG Verstärkung aus Trebur wirkte als "SEG Rhein 3" bei der OL-Abschlußübung der RD-Schule Rheinland-Pfalz mit.

DRK Trebur unterstützt OL-Ausbildung in Rheinland-Pfalz

NACKENHEIM(ml). Die Rettungsdienstschule Rheinland-Pfalz ist weit über die Landesgrenzen hinaus für ihre qualifizierte Ausbildung bekannt. Im Kreis Groß-Gerau liegt das nicht nur daran, daß die räumliche Nähe zum benachbarten Bundesland so groß ist, sondern auch an der Tatsache, daß der eine oder andere OL des Kreises Groß-Gerau seinen Lehrgang dort absolvierte. Krönender Abschluß eines solchen Lehrganges ist jeweils das Übungswochenende, bei dem in einer Reihe von Übungs-Szenarios die Fähigkeiten jeweils eines Absolventen überprüft werden. Daß diese Übungen nicht nur akribisch vorbereitet werden müssen, sondern ein gehöriges Maß an Notfalldarstellern und Einheiten der Hilfsorganisationen erfordern, versteht sich von selbst. Das Interesse an übungswilligen KatS-Einheiten ist demnach immer groß, und in diesem Jahr bekam das DRK Trebur die Rolle einer SEG in drei Übungsszenarios am Übungs-Sonntag angeboten.

Mit zwei RTWs, dem GW San, dem KdoW und dem MTW rückten die Treburer DRKler also am Sonntagmorgen zum Frühstück in Nackenheim an - nachdem glücklich alle Fahrzeuge auf die schon größtenteils gefüllte Fähre gestopft worden waren. Ein willkommenes Frühstück zur Begrüßung gabs ebenso wie ein oder zwei bekannte Gesichter, dann hieß es sammeln zur Lagebesprechung. Anders als bei herkömmlichen Übungen waren die Hilfsorganisationen hier nicht Übungsteilnehmer im eigentlichen Sinne, sondern Statisten, die den angehenden OLs einen typischen Einsatzhintergrund liefern und auf seine Anweisungen reagieren sollten. Aus diesem Grund erfuhren die angereisten HelferInnen und Helfer der Feuerwehr, des THW, des ASB und des DRK auch bereits bei der ersten Besprechung die geplante Lage für alle drei Übungsszenarios.

Kurz darauf begann die erste Übung. Eine Staubexplosion in einer Schreinerei wurde angenommen, nach mehreren RTWs, der Feuerwehr und mehreren Hundestaffeln rückte auch die SEG "Rhein 3", dargestellt vom DRK Trebur, zur Einsatzstelle aus. Zahlreiche "Verletzte" waren bereits aus dem Gebäude gerettet und auf der nächstbesten freien Fläche abgelegt worden. Die gewohnte Raumordnung einer Verletztensammelstelle einzurichten erwies sich daher als schwierig, aber nicht unmöglich. Schnell wurde die Ablage dahingehend variiert, daß nicht je fünf Tragen auf jeder Seite der Materialachse standen, sondern alle 10 auf einer Seite, auf das Zelt wurde angesichts der engen Platzverhältnisse verzichtet. Schnell stellte sich heraus, daß die übrigen Übungsteilnehmer mit den von der SEG eingerichteten Schnittstellen zur Materialübernahme nichts anzufangen wußten - die entsprechende Einsatztaktik sieht in Rheinland-Pfalz entweder anders aus oder ist nicht bis überallhin verbreitet ... Insgesamt verlief dieser Übungsteil sehr gut, auch aus Sicht der Treburer HelferInnen, für die der Ablauf aus zahllosen Dienstabenden und Übungen zwar Routine war, die sich in einer Übungssituation auf fremdem Gebiet mit unbekannten Übungspartner aber doch immer wieder Neues abverlangt.

Nach einer kurzen Pause, in der die Führungskräfte der Einheiten ihre Erfahrungen austauschten und "Manöverkritik" übten, kam der fiktive Alarm zur zweiten Übung. Nach einem Bootsunglück schwammen mehrere Personen im Rhein, einige wenige hatten sich auf eine Insel retten können. THW und Feuerwehr brachten die Notfalldarsteller mit Booten, darunter einem vorher zusammengebauten Ponton-Floß, an zwei Stellen ans Ufer, wo sie von SEG und Rettungsdienst erwartet ... werden sollten. Dies gelang zunächst nicht, weil zwar alle Fahrzeugbesatzungen mit Material an die E-Stelle gerufen worden waren, die SEG dies allerdings angesichts der Umstandes, daß der unmittelbare Zugang zur E-Stelle nur über eine Fußgängerbrücke erreichbar war, nicht hatte realisieren können. Stattdessen hatte man den GW San durch eine nahegelegene Unterführung geschickt, die dieser mangels Ortskenntnis jedoch erst nach einigen Minuten fand. Die Leitende Notärztin reagierte mit Unverständnis darauf, daß die SEG-Helferinnen aus Trebur weder Tragen in der Hosentasche hatten, noch zu zehnt die herrenlose Fernotrage einer RTW-Besatzung sich aneignen wollten, um die Verletzten an die Sammelstelle zu bringen. Die Siuation entschärfte sich nach dem Eintreffen des GW zunächst, als die HelferInnen dem Einsatzbefehl des OL Folge leisteten und das eigens mitgebrachte neue aufblasbare Zelt entrollten. Ärgerlich wurde es allerdings wieder, als der OL den Befehl zum Zeltaufbau wiederrief (eine Kombination aus fehlenden Trage-Kräften und dem sich zunächst verweigernden Notstromaggregat des GW war wohl die Ursache) und die HelferInnen zum Tragen von Verletzten einteilen wollte. Der Hinweis des Bereitschaftsleiters, daß die HelferInnen zur Betreuung der Verletzten an der Sammelstelle gebraucht würden und die Trageaufgabe auch von den drei Suchhundestaffeln von THW und DRK, die beobachtend am Ufer standen, durchgeführt werden könnte, lehnte die Leitende Notärztin mit der Begründung ab, THW und Feuerwehr dürften wegen der Dicke ihrer Einsatzkleidung bei Hitze keine Verletzten tragen.

Ein Ernstfall unterbrach schließlich die Übung, bevor aus den Diskussionen an der E-Stelle ein ernsthafter Streit werden konnte: Ein/e Notfalldarsteller/in hatte die Weisung, "Angst vor dem Wasser" zu mimen, zu ernst genommen und war auf einen Baum geklettert und von dort heruntergestürzt. Da sich die komplette Übungsleitung sowie die Einsatzleitung um den Ernstfall kümmerten, wurde die Übung an dieser Stelle abgebrochen.

Die Manöverkritik nach dieser Übung fiel entsprechend harscher aus, doch immerhin ließen sich die Differenzen nach der Sitzung in einem persönlichen Gespräch zwischen BL und Leitender Notärztin klären, und einer dritten Runde stand nichts mehr im Wege.

Diese begann nach dem Mittagessen. Eine Gruppe Wanderer war bei einem Unwetter in den Weinbergen vom Wege abgekommen und hatte sich Verletzungen zugezogen. Platz- und Witterungsverhältnisse boten die ideale Gelegenheit, das neue Zelt auszuprobieren, und da dieses Mal im Vorfeld einiges abgesprochen worden war, klappte die Übung wie am Schnürchen: Innerhalb von guten zwei Minuten stand das Zelt (das das DRK Trebur in der berechtigten Hoffnung auf einen noch ausstehenden Zuschuß durch die Gemeinde Trebur erst kurz vor der Übung angeschafft hatte), die SEG kümmerte sich um die eintreffenden Verletzten, die von THW-Helfern gebracht wurden. Für alle eingesetzten HelferInnen eine Übung wie aus dem Lehrbuch, wie der Umstand beweist, daß sogar Zeit genug für ein paar Bilder war - dies war uns bei den ersten beiden Übungen nicht gelungen ...

Unser Fazit: Es hat - mit kleinen Schatten zwischendrin - einen Riesenspaß gemacht. Wenn wir dürfen, machen wirs jederzeit gerne wieder!

Nadja Krämer fährt ''den Chef'' im Kommandowagen 99/10