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Der erste Test für den Großschadensfall: Die DRK-Sanitätszüge des Kreises Groß-Gerau probten gemeinsam das Errichten eines Behandlungsplatzes

DRK probt Errichtung eines Behandlungsplatzes

MÖRFELDEN (ml). Gestandene Rotkreuzler kennen ihn noch als "Verbandplatz", haben aber vermutlich selbst selten einen gesehen: Der Behandlungsplatz, wie er seit einer Weile heißt, ist eine Einrichtung, die nur bei wirklichen Großschadensereignissen benötigt wird und deshalb selten in Übungen Platz findet. Da es im Kreis Groß-Gerau u.a. mit dem ICE-Tunnel in Kelsterbach und dem an den Kreis angrenzenden Flughafen aber gleich zwei große Gefahrenpotentiale gibt, ist der Gedanke, eine solche Einrichtung irgendwann einmal zu benötigen, alles andere als abwegig.

Ein Behandlungsplatz ist im Prinzip eine Ansammlung von Zelten, die für unterschiedliche Erfordernisse eingerichtet sind und von einer Menge Einsatzkräften betrieben werden. Er dient zur Aufnahme einer großen Anzahl von verletzten Personen, da diese in einem Großschadensfall oftmals nicht direkt in umliegende Krankenhäuser transportiert werden können, sondern erst zwischenversorgt werden müssen.

Im "Eingangsbereich" des Behandlungsplatzes findet die sog. "Triage" statt, die Einteilung der Verletzten in verschiedene Schweregrade durch einen Notarzt. Dieser hat für jeden Patienten nur rund eine Minute Zeit, dann bekommt er den nächsten zur Sichtung vorgelegt. Je nach Schweregrad werden die Patienten dann in Zelte der Kategorie I (Schwerstverletzt, lebensbedrohlich), II (schwerverletzt ohne direkte Lebensgefahr) oder III (leichtverletzt) gebracht und - sobald Transportmittel verfügbar sind und ein Transport medizinisch möglich ist - über den "Ausgangsbereich" abtransportiert. Ein Zelt der Kategorie IV gibt es auch: Dorthin werden diejenigen Verletzten gebracht, die keine reelle Überlebenschance haben, entweder weil ihre Verletzungen zu schwer sind, oder weil die vorhandenen Ressourcen für ihre Versorgung nicht ausreichen. Was hart klingt, ist in einem echten Großschadensfall bitterste Notwendigkeit, denn für jeden Patienten dieser Kategorie, um den sich Personal kümmern würde, könnten vielleicht ein oder zwei andere Patienten nicht versorgt werden, deren Überlebenschancen aber höher wären.

Derart tiefgehende Gedanken waren bei dieser ersten Übung zur Errichtung eines Behandlungsplatzes jedoch weit weg für die Einsatzkräfte, denn es ging zunächst nur darum, einmal in aller Ruhe einen solchen Behandlungsplatz aufzubauen, um zu sehen, wieviel Zeit, wieviel Personal und wieviel Raum dafür benötigt wird. In weiteren Übungen soll dann die Errichtung einer solchen Einrichtung unser Einsatzbedingungen, später dann mit Verletztendarstellern geübt werden. Die Schwierigkeit dabei ist, daß derart viele Einsatzkräfte und Materialressourcen benötigt werden, daß man nicht davon ausgehen kann, im Einsatzfall ein eingespieltes Team beisammen zu haben. Umso wichtiges ist es, diesen Fall immer und immer wieder zu erproben, damit möglichst viele der Helfer, die im Einsatzfall mit dieser Aufgabe betraut werden, ein- oder mehrere Male an einer solchen Übung beteiligt waren.

In diesem Fall lief die Übung wie geplant: In etwas mehr als einer Stunde standen alle Zelte, und mit einer Führung durch alle Bereiche wurde den Teilnehmern erläutert, was die da gerade aufgebaut hatten, und wie es im Einsatzfall genutzt werden würde.