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Fasching '06: Großeinsatz - Sandienst Bürgerhaus

 
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Seite 3 von 3: Sandienst Bürgerhaus

Wenn das Bürgerhaus zum Tollhaus wird

Großeinsatz nach Astheimer Umzug

ASTHEIM (ml). Der Umzug war beendet, die Gerätewagen, der Mannschaftswagen und der Einsatzleitwagen in die Unterkunft zurückgekehrt. Der Rettungswagen 99/83 war ebenfalls kurz in der Unterkunft in Trebur, um die Spuren des Umzuges aus dem Auto zu entfernen, als es plötzlich hieß "Raus mit dem Besen, wir müssen zurück nach Astheim!". Zunächst war nur bekannt, daß es plötzlich eine große Anzahl von Verletzten am Bürgerhaus gegeben hatte. Noch während der Anfahrt des Rettungswagens wurden auch die übrigen Einsatzkräfte wieder zurückbeordert.

Wie sich herausstellte, waren die jugendlichen Karnevalisten mit dem Plan des ACA, die Veranstaltung aufzuteilen, nicht einverstanden gewesen. Zu kalt war es am Open Air, vielleicht auch die Stimmung nicht gut genug, oder man war alten Traditionen verfallen - jedenfalls drängten die Massen ans Bürgerhaus und sahen sich dort vier Ordnern eines Sicherheitsdienstes gegenüber, die Anweisung hatten, nur die Festzugteilnehmer in den Saal zu lassen. Schnell gab es ein Gedränge, vielleicht auch eine Rangelei, und plötzlich war Glas gesplittert, die Scheiben an den Saaltüren eingedrückt. Zeitgleich brach auf der Straße eine junge Frau zusammen: Alkohol nicht in Maßen, sondern in Massen, dazu noch ein wenig "Speed" verschafften ihr zunächst einen Aufenthalt in unserem Rettungswagen und die Aufmerksamkeit unseres Notarztes, später dann die Einlieferung auf die Intensivstation in Rüsselsheim.

Parallel zur Erstversorgung der Verletzten baute die Besatzung des Gerätewagens 99/54 das aufblasbare Zelt auf, um schnell eine beheizte Verletztenablage zu schaffen. Der zweite Gerätewagen versah den Sanitätsdienst am Open Air. Sollte dort ein Transport notwendig werden, wäre einer der Rettungswagen vom Bürgerhaus in kürzester Zeit vor Ort.

Die Einrichtung unserer "Unfallhilfsstelle" lief - dank zahlreicher Drills in den Dienstabenden und diverser erfolgreicher Übungen - reibungslos und schnell, so daß bereits nach wenigen Minuten die ersten Verletzten ins Zelt gebracht werden konnten. Frank Hagen und Dr. Knut Marder übernahmen die Sichtung und Versorgung im Zelt - Ingmar Krumm, der dritte Arzt, war bereits zum Nachtdienst in die Rüsselsheimer Klinik aufgebrochen und sollte im weiteren Verlauf des Abends noch den einen oder anderen unserer Patienten zu Gesicht bekommen ...

Insgesamt waren über den Abend sieben dokumentierte PatientInnen im Zelt, ein Teil davon konnte nach kurzer Untersuchung auf eigene Verantwortung nach Hause gehen, in einem Fall mußte die jugendliche Patientin, die eine Flasche an den Kopf bekommen hatte, so lange von uns betreut werden, bis die Eltern erreicht werden konnten, um sie abzuholen. Ein Umstand, der für alle beteiligten Streß bedeutete, denn mit ihren fünfzehn Jahren war die junge Dame bereits alkoholisiert genug, um die Notwendigkeit dieser Maßnahme nicht mehr einzusehen.

Das Zelt war bereits abgebaut, als es kurz nach 22:00 Uhr vor dem Bürgerhaus noch zu einer Schlägerei kam. Warum dieser letzte Patient uns ganz besonders im Gedächtnis bleiben wird, steht in einem separaten Bericht ...

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